Griechische Krise


Ein guter Artikel der verdeutlicht wie es um die Krankenversorgung in Griechenland steht. Wir müssen helfen…Dies ist auch ein Grund warum ich den Solidaritätslauf im November in Athen mache. Nähere Infos unter Runforhelp

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11.05.2013 Rückblick Athen 2012


Heute schreibe ich den letzten Teil des Rückblicks von unserem Marsch nach Athen. Denn genau vor einem Jahr sind wir in Athen angekommen! Grandios, auch nach einem Jahr! Hier noch einmal die Links zu der damaligen Beschreibung:
Was ist geblieben? Bille die mit Georgios mit dem Motorrad unterwegs uns begleitet hat ist nun noch immer in Griechenland bei ihrem Georgios!IMG_0503 Hera unsere Übersetzerin ins Griechische IMG_0621und für die Schaffung wichtiger Kontakte gesorgt hatte, lebt auch noch in Athen und versucht unermüdlich in Zusammenarbeit mit ihren Freundinnen und Freunden die unerträgliche Situation im sozialen und mitmenschlichen Bereich zu verändern. Helena die Filmemacherin aus Piräus,IMG_0588 welche uns einige Tage begleitet hat und bei der wir unsere Tage in Athen verbracht haben, ist genauso wie die anderen Menschen in und um Athen politisch aktiv.
Ronald lebt in Holland ist ein unermüdlicher Aktivist in Sachen Tierschutz und Menschenschutz; Rainer versucht seine Sichtweise der Dinge in die Partei Bündnis90/Die Grünen einzuflechten.IMG_0825
Zum Schluß ist hier noch einmal auf meine einschneidenste Erfahrung ein Hinweis genannt:
Manolis Glezos, ein großartiger 90jähriger Mensch und Politiker!
Er hat mich in seinem Haus in Athen empfangen; zusammen mit Hera und zwei Menschen die mir den Kontakt ermöglicht haben!Manolis Glezos
Darüber habe ich hier im Blog schon berichtet; auch über unsere Zeit in Athen!
Ich freue mich jetzt schon auf den Juli 2013 in Griechenland und dann vor allen Dingen im November 2013 in Athen:run for help

Vor einem Jahr geschrieben und hier noch einmal zusammengefasst veröffentlicht…….
Seit wir den Kanal von Korinth überschritten hatten konnte man feststellen, daß sich nicht nur die Landschaft veränderte sondern auch die Stimmung der Menschen. Förmlich spürbar wird der Einfluss von Athen, von der wir nur noch ca. 50 km entfernt sind. Die Spannungen zwischen Stadt und Land liegen wie ein Schleier über alles.
In Megara kurz vor der Halbinsel Samaramis haben wir dann unsere erste unschöne Begegnung mit einer Wehrsportgruppe die in einem leerstehenden Gebäude ihre Übung abhielten. Gegen Abend kamen wir dort an und überlegten wo wir die Nacht verbringen könnten, als eine Gruppe Kahlgeschorerer diese Gebäude verlies und uns eingehend musterten. Uns war sofort die brisante Lage klar! In diesem Gebiet halten sich sehr viele Migranten auf, die in den Pistazienplantagen arbeiten. Es treffen Nationalisten auf Migranten, eine gefährliche Situation, in der wir nun versuchen mußten die Nacht zu verbringen. Uns blieb nichts anderes übrig mit einbruch der Dunkelheit unsere Zelte in einer dieser Plantagen aufzuschlagen. Das wir in dieser Nacht nicht sehr ruhig geschlafen haben erübrigt sich fast zu erwähnen.
Was konnten wir tun? Ein Blick auf die Karte und unserer erarbeiteten Route führte uns vor Augen, daß wir durch den gesamten Industriegürtel von Athen laufen müßten. In Anbetracht dieser sehr unschönen Aussicht beschlossen wir unsere Route zu ändern und über die Halbinsel von Samaris zu gehen. Dies verkürzte unsere Strecke auch um gut 30 km, da wir einen Teil und zwar nach Piräus, mit dem Boot fahren mußten.

Wir sind jetzt seit dem 11.5.2012 in Athen! Endlich, meine Füße sehen sehr mitgenommen aus. Nach 330 km kein Wunder, wobei das schwerste Hinderniss die Hitze dargestellt hat. Wenn man bei über 30 Grad über den heißen Asphalt läuft heizt man seine Füße förmlich auf und mit jedem Kilometer steigen die Temperaturen innerhalb der Schuhe.
Am Monastirakiplatz empfangen uns die Athener Aktivisten. Wir gehen gemeinsam zum Syntagmaplatz wo wir die auch dort anwesenden Spanier, Italiener und Franzosen treffen. Mein Eindruck von Ihnen ist der einer wandernden Hippiekommune, wenig politisch agierend in meinen Augen. Trotzdem haftet dieser Gruppe etwas sympathisches an. Am Abend fahren wir gemeinsam zum ehemaligen Athener Flughafen. Dort findet ein Festival über zwei Tage statt. Unter dem Motto “Legalisez” wird dort die Freigabe von Marijuana gefordert. Aber dies ist nicht die einzige Forderung, sondern es geht auch gegen Montsamo, den weltweit agierenden Saatgutkonzern! Außerdem soll durch die occupation des Flughafengeländes die Pläne der Athener Stadtverwaltung verhindert werden. Diese plant dort ein riesiges Einkaufszentrum!

Der 12.5.2012, der weltweit ausgerufene Aktionstag! In Athen kommen wir am Syntagmaplatz zusammen. Es sind nur weinige hunderte Menschen die sich dort versammeln. Die Stimmung ist friedlich! Die anwesende Polizei hält sich zurück. Viele Journalisten, Filmemacher und natürlich Stop Cartell, die Fernsehstation die immer aus Athen berichtet. Der Redakteur will auch mich vor die Kamera locken; ich stimme zu…. Überhaupt muss ich an diesem Abend unzählige von den Journalisten gestellten Fragen beantworten . Wir haben hier eine große Aufmerksamkeit und morgen steht für mich der Höhepunkt dieses Marsches an: Der Besuch bei Manolis Glezos

13.5.2012 Sonntagmorgen, im Radio gibt Manolis Glezos ein Interview. Bei diesem außergewöhnlichen Mann bin ich in ca. 3 Stunden. Das Haus in einem Athener Stadtviertel ist nicht extra abgesichert, nichts deutet auf den jetzt fast 90jährigen bekannten Politiker hin. Wir klingeln; Manolis Glezos öffnet die Tür! Er bittet uns hinein. Uns, daß ist die Übersetzerin Hera, eine freie Journalistin und die beiden Personen, die uns den Kontakt ermöglicht haben. Manolis Glezos bittet uns Kaffee zu machen! Sein Wohnzimmer ist vollgestopft mit Büchern, Zeitungen und unzähligen Bildern. Es herrscht eine wohlgeordnete Unordnung! Fast zwei Stunden sind wir dort; bereitwillig beantwortet Manolis Glezos meine Fragen. Ausführlich geht er natürlich auf seine Forderung, nach den Reperationsforderungen die Deutschland endlich an Griechenland zahlen soll, ein. Zu diesem Thema hat er auch ein neues Buch, in Deutsch und Griechisch verfasst, herausgebracht. Ein handsigniertes Buch bekomme ich überreicht! Ich habe den auf der Wanderung bemalten Schirm mitgebracht und mach diesen zum Geschenk. Die online-Petition überreichen wir! Das ganze Gespräch durfte ich auf Video aufnehmen und werde es demnächst veröffentlichen.
Manolis Glezos ist für den Nachmittag zum Präsidenten eingeladen worden um die doch verfahrene Situation der letzten Wahlen zu retten. Manolis Glezos und seine Syrza (die vereinigte Linke) hat über 16 % der Stimmen erreicht und ist die zweitstärkste Fraktion. Die DIMAS, eine gemäßigte linke Partei, könnte gemeinsam mit der Syrza und einer anderen kleineren Partei die Regierungsverantwortung übernehmen. Dies versucht natürlich die NEO-Demokratia (die Konservativen) und die PASOK (Sozialisten) zu verhindern. Die Gespräche verlaufen im Sande. So wird es im Juni 2012 Neuwahlen geben. Es wird damit gerechnet, daß dann die Syrza nochmals zulegen wird.
14.5.2012 Athen in Bewegung
Am Nachmittag nehmen wir an einer Demonstration teil. Ich lerne so auch die Wirklichkeit der griechischen Arbeitswelt kennen. Die unzähligen Gewerkschaften haben sich für diese Demo zusammengeschlossen und so ziehen, Anarchisten, Autonome und die traditionellen Gewerkschaften gemeinsam zu einem Betrieb der z. Zt. dabei ist viele Journalisten und Arbeiter zu entlassen. Insbesondere die kritischen Journalisten werden zuerst entlassen. Die STimmung ist aufgeheizt, jedoch eskaliert diese Stimmung nicht. Wir haben unser Transparent dabei und werden wohlwollend registriert!
Auf der Rückfahrt schließen wir uns einer Gruppierung an die grundsätzlich in der Metro, Straßenbahn usw. nichts bezahlt. Sie verkleben die Entwertungsautomaten und skandieren lauthals ihre Forderungen. Mittlerweile ist aus dieser Initiative eine weitere Partei geworden die sich an den nächsten Parlamentwahlen beteiligen wird.

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Weiter geht´s Richtung Athen 3. Teil


3.Mai 2012 KYANI AKTI – AIGIO 21,4 KM
4.Mai 2012 AIGIO – TRAPEZA 20,6 KM
5.Mai 2012 TRAPEZA – PETALOY 20,1 KM
6. Mai 2012 PETALOY – XYLOKASTRO 23,6 KM
Der 6. Mai 2012 war ähnlich heiß wie der heutige Tag am Niederrhein. Unsere Füße glühen vom Straßenasphalt.
Sebastian hatte uns den Tipp gegeben über die stillgelegte Bahnstrecke von Patras nach Athen zu gehen. Es wäre zwar auch nur eine Notlösung aber immerhin kein Straßenlärm, kein Asphalt.
Gemacht; nun stolzieren wir seit Stunden über Gleise. Kommen an Bahnhöfe vorbei die wie aus einer anderen Welt sind. Dort machen wir dann unsere Pausen.IMG_0466
IMG_0429Ganze Personenzüge wie aus einem Western importiert stehen herum, werden scheinbar genutzt von Migranten als UnterschlupfIMG_0428
Wir überqueren Flußtäler über die nur Eisenbahnschienen führen, manchmal fehlt jegliches Geländer und unter uns tobt das Wasser. Nichts für schwache Nerven! 30ronald7ronald

Wir sind echt fertig; fertig mit der Welt und mit den Füßen, eine unglaubliche Torture; wofür? 20ronald

Für die Revolution…..wenn das alles ist, denke ich mir, dann weiter.
Wir beschließen wieder zur Straße zurückzukehren, die jetzt am Meer vorbei führt. Die Landschaft ist grandios! Das Meer entschädigt für die Strapazen; abends diskutieren wir in den Tavernen mit den Einheimischen.
Sie sind auch für die Revolution und sind unglaublich empört oder unglaublich resigniert. Auch müßten längst die Touristen am Golf vom Korinth sein, aber eine unwirkliche Stille liegt über dieser Gegend.15ronald
Unser deutsch-griechisches Motorradteam sucht für die Nächte die passenden Stellen für die Übernachtungen; nicht immer sind wir uns einig, ob dies dann der richtige Platz ist. Aber man fügt sich, ist ausgelaugt und schläft.14ronald
Noch haben wir nicht den Kanal von Korinth überquert; zwei über 30 km Tagesmärsche sind noch zu schaffen; mit dem Gepäck, mit der Hitze kommt man an seine Grenzen.
Aber wir haben ein Ziel-Athen!IMG_0484IMG_0503IMG_0504

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190km zu Fuß von Patras nach Athen- Start am 2.5.2012-


Nach den 160 km in Italien beginnt nun der spannenste und auch hoffentlich erfolgreichste Teil, welcher uns nach Athen bringen soll. Wir hatten unsere Etappenziele via Satellit ausgeguckt und wußten das unsere Route hauptsächlich an viel befahrenen Autostraßen liegt.IMG_0412 Und es war heiß; schon als wir morgens in Patras starteten brannte die Sonne gnadenlos.
Aber wir hatten einen ersten Erfolg! Die angekündigte griechische FilmemacherinHelen Giokari war doch tatsächlich mit dem Nachtbus von Athen via Patras gefahren und stand nun vor uns. Sie wollte uns mehrere Tage begleiten. Aber es war für uns unschwer zu erkennen, daß sie nicht gut ausgerüstet war für diesen Marsch.
Wir starteten, gingen quer durch Patras, verteilten unsere Flugblätter und stießen auf sehr viel Zustimmung.
Unsere erste Etappe hatten wir durch die Einladung einer sehr netten Familie bestimmt. Etwa 18 km von Patras entfernt leben sie in einem kleinen Dorf, abseits von allem……Sebastian Schrödersebastian Trotz einer genauen Wegbeschreibung mußten wir einige Zeit suchen um das versteckt liegende Dorf zu finden. Selbst unsere Motorradcrew hatte seine Schwierigkeiten.IMG_0418 Trotzdem, es lohnte sich an diesem Platz unsere vier Zelte aufzubauen. Wir wurden bewirtet wie die Könige und schliefen auch so wohlgenährt und voll mit gutem griechischen Wein unter einem grandiosen Sternenhimmel.
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Route Patras-Athen
2. Mai 2012 PATRAS – KYANI AKTI, ERINEOS, 17,9 KM
3.Mai 2012 KYANI AKTI – AIGIO 21,4 KM
4.Mai 2012 AIGIO – TRAPEZA 20,6 KM
5.Mai 2012 TRAPEZA – PETALOY 20,1 KM
6. Mai 2012 PETALOY – XYLOKASTRO 23,6 KM
7.Mai 2012 XYLOKASTRO – KORINTHOS 34,9 KM
8.Mai 2012 KORINTHOS – KINETA 27,3 KM
9.Mai. 2012 KINETA – NEA PERAMOS 20,4 KM
10.Mai 2012 NEA PERAMOS – ASPROPYRGOS 20,5 KM
11.Mai 2012 ASPROPYRGOS – ATHEN 20,4 KM

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29.04.2012 -Ancona-


Der Weg nach Ancona/Stadtzentrum verlangt noch mal alles von uns. Es ist weiterhin ungewöhnlich heiß für diese Jahreszeit und deswegen macht das Gehen auf dieser Aspaltstraße keinen wirklichen Spass. Stunde für Stunde quälen wir uns vorwärts.italien griechenland 031italien griechenland 033
Aber schließlich erreichen wir Ancona, wir sehen die Schiffe am Hafen liegen!
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Morgen früh am 30.4. geht in den Morgenstunden unser Schiff nach Patras. Wir sind noch zu zweit, wissen aber das Ronald aus HollandIMG_0312mit dem Flugzeug unterwegs ist um mit uns die Überfahrt nach Griechenland zu machen. In Patras haben sich weiterere Mitmachende aus Deutschland und Griechenland angekündigt.

Ich bin gespannt, ob nach diesen ersten Etappen in Italien wirklich noch einige Menschen sich aufmachen sich uns anzuschließen. Von den Spaniern weiss ich, daß sie schon auf dem Festland in Griechenland sind und dort Richtung Athen gehen.
Zur Feier des Tages und weil wir nach diesen 6 Tagen auch relativ fertig sind, genehmigen wir uns ein Hotelzimmer in Hafennähe.

Ich lese noch einmal unser Flugblatt das wir in drei Sprachen übersetzt, mitgenommen haben:
Warum gehen wir nach Athen
Wir ALLE sind Griechen und alle Griechen sind WIR!
Wir werden nie vergessen, in welcher beformundeten Form die Regierungsvertretern von Deutschland und Frankreich den griechischen Bürgerinnen und Bürgern gegenübergetreten sind.
Skandalös ist die Tatsache, dass genau diese beiden Länder, Deutschland und Frankreich, durch die getätigten Waffengeschäfte mit Griechenland, dazu beigetragen haben, daß dieses Land an den Rand des wirtschaftlichen Ruin getrieben wurde.
Das Paar Merkel-Sarkozy- hat mit ihrer Vorgehensweise die Menschen in Griechenland beschämt und selbstherrlich wurde ein Aderlass angeordnet!
Wir können nicht akzeptieren, dass zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit, ein Land seine politische Souveränität an das Diktat der Finanzmärkte verliert.Dabei dienen die Maßnahmen nur zur Verteidigung der Investitionen der 1%Privilegierten.
Wir werden nicht zulassen das diese Verleumdungen gegen die Bürgerinnen und Bürger welche in Griechenland leben weiter gehen, während sich die Profiteure der Krise aus der Verantwortung stehlen können.
Auch wollen wir es nicht unterstützen, daß sich die Bürgerinnen und Bürger welche in Griechenland leben nicht in einem Referendum äußern dürfen.

Dabei wurde in Europa die ersten Samen der direkten Demokratie in Griechenland gesät.

Die allgemeine Emanzipation der Bürger entstand dort! Aber wer erinnert sich heute noch daran?
Weiterhin dürfen wir nicht vergessen, daß durch den griechischen Widerstand die
Befreiung Europas vom Nationalsozialismus große Unterstützung bekam.
Den nun zwangsweise auferlegten Steuerungselementen auf Griechenland ist im Grunde genommen ein Staatsstreich gegen die europäische Demokratie, eine bewusste Erstickung ihrer zivilen Gesellschaft, eine materielle und moralische Erniedrigung der Menschen.
In einem Domino-Effekt wird sich diese Krise auf die Nachbarländer ausgebreiten, mit dem Risiko einer präfaschistische Krise.
Wir, die Bürgerinnen und Bürger welche in Deutschland leben, zeigen unsere Solidarität! Es geht um Europa, ein Europa in Freiheit!
Wir alle sind Griechen und alle Griechen sind wir!

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Warum stiehlt man den Meersand? Dritter und vierter Tag 27.04.2012 und 28.04.2012


Der dritte Tag, so waren unsere Erfahrungen beim Solidaritätsmarsch von Aachen nach Brüssel im Oktober 2011, ist immer der entscheidende Tag. Wir lassen es langsam angehen…italien griechenland 024
Gibt man auf, oder macht man weiter?
Denn am dritten Tag zeigen sich die ersten Wehwehchen; der Rücken, die Füße, die Knie…..! Und dann sind auch wieder die Zweifel da; über das Tun; über diese Waghalsigkeit nach Griechenland zu gehen. Was wird uns in Griechenland erwarten?
Doch im Gegensatz zu Aachen-Brüssel wo wir mehrere Tage nur im Regen und Gegenwind gelaufen sind, ist hier in Italien eine imposante Landschaft unser Motivator, auch um Schmerzen zu ignorieren.
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Wir wissen nur, dass die Schiffsverbindung für Ancona nach Patras am 30. April ist, das die Tickets gebucht sind und Ronald in Ancona auf uns wartet um mit uns dann überzusetzen nach Patras/Griechenland. Das ist der äußere Rahmen, ein Termin der uns keinen Spielraum lässt.
Am 27.04. suchen wir fast schon routiniert einen Schlafplatz. Das übliche Prozedre, Zelt aufbauen und am Morgen Zelt abbauen erledigen wir wie von Selbst.
Am Abend des 28.04 machen wir den verhängnisvollen Fehler direkt am Strand schlafen zu wollen. Eine halbfertige Bebauung lädt förmlich dazu ein,italien griechenland 037 kein Zelt aufbauen zu müssen, sondern nur die Isomatte auszurollen. Da es auch die Nacht von Samstag zu Sonntag ist, wird auch nicht mit einer Arbeitsaufnahme am frühen Morgen zu rechnen sein, so denken wir! Zur Feier des Tages haben wir uns eine Flasche Wein gegönnt und Rainer nimmt ein Bad im Mittelmeer. Er möchte sich einmal gründlich waschen…..nur zu…..
Mitten in der Nacht dann ein wahrlich großartiges Getöse. Ein Monstrum von Bagger fährt versehen mit Scheinwerfer auf unsere Behausung zu. Dann sehen wir wie er aus dem Meer den Sand baggert und zu einem immer größeren Haufen auftürmt. Das ganze scheint eine illegale Aktion zu sein! Denn warum mitten in der Nacht und dann noch die Nacht zu Sonntag! Da in dem unfertigen Rohbau wo wir nächtigen auch mehrere große Kanister mit Dieselkraftstoff stehen, ist damit zu rechnen, daß man uns entdeckt. Wir beschließen das Weite zu suchen. Packen unsere Sachen so gut es geht im Dunkeln und gehen zum nächsten Ort. Dort werden wir durch einen tollen Sonnenaufgang für diese kurze Nacht entschädigt!
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2. Teil „Was wäre die Welt ohne Erinnerungen


26.04.2012
Irgendwo in Italien zwischen Pescara und Ancona. Die erste Übernachtung in unseren Zelten ist vollbracht;italien griechenland 019 jetzt heißt es alles wieder abbauen, verstauen und……Der Weg zum Strand dann links halten und immer hart an der Wasserkante vorbei. Dort kommt man am besten Vorwärts. Der Sand ist fest, doch immer auf der Hut keine nassen Füsse zu bekommen.IMG_0270
Wir sind schon früh unterwegs. Haben aber auch nicht wirklich viel geschlafen, trotzdem wir müde waren.
Wir hatten Hunger! Einkaufen in einem kleinen Supermarkt. Am Strand angekommen sehen wir wie diese Saison 2012 vorbereitet wird. Sehen, wie soeine Art Kehrmaschinen am Strand entlang fahren damit das unebene wieder eben wird. Auch hier sieht man wer diese Arbeit macht. Es sind Schwarzafrikaner die genauso wie überall, für wenig Geld die Drecksarbeit machen. Wir registrieren diese Begegnungen reden aber nicht darüber! Warum auch, was geht es uns was an was die Italiener machen, könnte man nun ausführen.
Aber unsere Probleme sind auch nicht unbedeutend. So brennt die Sonne unbarmherzig, verbrennt meine Nase und die Beine von Rainer. Später bestätigen uns die Einheimischen, daß es gerade zu der Zeit als wir wanderten ein ungewöhnlich warmes Wetter quasie den Sommer brachte. Diese Hitze sollte sich in Griechenland noch steigern.
Wir haben uns dazu entschlossen jetzt jede Stunde eine Pause zu machen. Denn es geht nicht anders das gehen im Sand macht müde!
In die nächste kleine Stadt stapfen wir in die Fussspuren der Touristen und kaufen Sonnencreme. Noch sind allerdings keine Touristen zu sehen. Die Saison scheint sehr schleppend zu beginnen, vielleicht auch schon die Auswirkungen der Krise?
Wir hatten im Vorfeld unserer Vorbereitungen auf Satelittenbilder gesehen,sonnenliege daß dort wo wir jetzt gehen, normalerweise die Sonnenliegen in acht Reihen hintereinander aufgebaut sind. Und Heute? Nichtsist davon zu sehen? Die Strände sind soweit wir sehen können menschenleer! Es geht weiter. Wir reden nicht viel wenn wir am Strand entlang gehen. Was sollen wir auch reden. Wir hören die Brandung sehen die imposante Landschaft, das reicht. Ist das ein revolutionärer Marsch oder sind wir etwa nur zwei Wanderer. Ich habe da auch meine Zweifel. Aber warum sollte man nicht das Hinterfragen was man tut? Die Selbstgerechtigkeit ist nicht unser Ding. Wir gehen zwar weiter, aber ohne zu denken, „wir sind die Größten“ italien 223
Und es ist etwas anderes ob man nur vor dem Computer sitzt und etwas schreibt und denkt, oder ob man etwas tut! Sich bewegt, die Beine, das Herz…. Wir essen nicht viel ein paar Bananen ein Stück Brot, Oliven und jetzt schreien alle auf, ich höre es bis hier; ja Thunfisch aus der Dose. Man möge uns verzeihen aber es war nichts anderes zu bekommen. So sitzen wir am Strand! Eine Tafelschokolade sollte immer dabei sein, für die Energiezufuhr; so Rainer! So stapfen wir weiter, wir wissen nicht wieviele Kilometer wir gegangen sind. Auf einer Wiese, neben einem Wohnbezirk, bauen wir fast im Dunkeln unsere Zelte auf. Am nächsten Morgen stellen wir fest, das wir unmittelbar neben einem Sexshop gezeltet haben. Wir hatten uns schon über den ungewöhnlich vielen Autoverkehr in der Nacht gewundert.

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Was wäre die Welt ohne Erinnerungen !


Die Zeit vom 25. April 2012 bis zum 15. Mai 2012 möchte ich hier noch einmal auferstehen lassen. Bisher hatte ich nicht die Zeit gefunden das Erlebte in Worte zu fassen. Trotzdem, auch nach einem Jahr ist diese Zeit präsent, als wäre es gestern erst gewesen. So werde ich Tag für Tag, quasie Zeitversetzt über diese Erfahrung berichten. Zum Abschluss, am 15. Mai 2013 werde ich einen Hinweis geben für ein neues Projekt, daß nicht minder spannend verlaufen wird.

25. April 2012

Es ist Mittwoch. Ziemlich früh, besonders nach einer durchgezechten Nacht in einer Trierer WG.
Wir befinden uns auf dem Weg nach Frankfurt-Hahn. In der Not frisst der Teufel fliegen, und so fliegen wir mit Ryennair für den unglaublichen Betrag von 15,– Euro nach Pescara.
Warum?
Die Euro Krise hat unsere Solidarität herausgefordert.
Nachdem wir schon im Oktober 2011 von Aachen nach Brüssel gegangen sind um dort an einer internationalen Demo teilzunehmen, (http://www.echte-demokratie-jetzt.de/marsch-nach-bruessel/) wollen wir uns jetzt aufmachen nach Griechenland.

Zu Fuß natürlich von Pescara/ Italien 160 km entlang der Küste Richtung Ancona.
Dann nochmals 223 km von Patras nach Athen
Die 160 km wollen wir bis zum 30. April schaffen um dann mit dem Schiff überzusetzen nach Patras/Griechenland.
Noch sind wir zu zweit, hatten gehofft dass wir werden. Die Aufrufe im Internet hatten große Beachtung gefunden. Die italienische und griechische Presse berichtete schon im Vorfeld von unserem Solidaritätsmarsch. Doch jetzt stehen wir ziemlich verloren in einer Wartehalle.
Wir starten im Regen und nach eineinhalb Stunden kommen wir in Pescara an.IMG_0276
Bella Italia! Es könnte nicht schöner sein, Sonnenschein!
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Wir haben unsere Rucksäcke, unsere Flugblätter, unsere Zelte, alles was man so braucht für einen revolutionären Marsch.
Eine Gruppe von Spaniern, ist seit dem Oktober 2011 zu Fuß über Paris, Brüssel, Rom, Richtung Athen unterwegs sind. Ein kleines Grüppchen von verwegenen Gestalten, die mit einer schier unglaublichen Energie durch Europa ziehen um auf ihre Situation aufmerksam zu machen.
Spanien gehört ähnlich wie Griechenland zu den Verlierern der Krise.
Diese Gruppe ist uns um einige Tage voraus und wir werden es nicht schaffen sie einzuholen.
In einem Aufruf bei Facebook, wie könnte es anders sein, hatten wir darauf hingewiesen dass wir uns um 12:00 Uhr an einen bestimmten Platz in Pescara aufhalten um auf Leute zu warten die noch mitgehen wollen. Doch die Enttäuschung hält sich in Grenzen als niemand auftaucht. Als Entschädigung befanden wir uns an ein weites blaues Meer mit einem breiten großen, endlosen Strand.IMG_0263IMG_0277 Außerdem wußten wir das in Ancona auf jeden Fall noch jemand auf uns wartet!

Zu zweit die Sonne und die Rucksäcke, ziehen wir los und suchen unser Glück.
Stunde um Stunde wandern wir am Meer entlang, Richtung Ancona.
32 km schaffen wir an diesem Tag. Unsere Zelte bauen wir in einem Olivenhain auf. Im Hintergrund die schneebedeckten Gipfel der Abruzzen! Vor uns der schneeweiße Strand und das tiefblaue Meer.
Noch scheint man hier in Italien nichts von der Krise zu spüren. Die Restaurantbesitzer scheinen die Devise aus gegeben zu haben; wir senken unsere Preise und versuchen dadurch unsere Defizite in Grenzen zu halten. Uns kommt natürlich dieses Verhalten entgegen und so bezahlen wir für eine Tasse Kaffee, statt 3,00 Euro nur 1,50 Euro.
Die Menschen die wir am Strand und auf den Promenaden der kleinen Städte treffen sind freundlich, uns wohlgesonnen und wissen natürlich meistens nicht, warum wir unterwegs sind.IMG_0261
An einem Fischerboot machen wir den ersten Versuch revolutionär tätig zu werden und einen unserer Flugblätter in italienischer Sprache verfasst, unter die Leute zu bringen. Doch es ist schwierig klarzumachen warum wir hier sind, wohin wir gehen wollen und warum wir dies alles machen.
Dieser erste Versuch mündete darin dass man uns einlädt zum Wiskeytrinken. Aber wir lehnen diese Form der Gastfreundschaft ab!
Am Strand fragt man uns immer wieder, wohin wir gehen. Auf unsere Antwort nach Ancona und dann nach Athen ernten wir oftmals ein Lächeln, oft aber spürt man völlige Fassungslosigkeit.
Vollkommen ausgepumpt verbringen wir diese erste Nacht in einem Olivenheim 32 km entfernt vom Flugplatz Pescara und trotzdem schon wie in einer anderen Welt.IMG_0290

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Solidarität mit Griechenland


Es war einer der großartigsten Erfahrungen die ich mit anderen Menschen zusammen gemacht habe. Nach dem Marsch von Aachen nach Brüssel im Oktober 2011 machten wir uns fast genau vor einem Jahr, am 25.4.2012 von Pescara (Italien)über Ancona nach Patras nach Athen. Das alles mit dem Schiff und zu Fuss! Gestartet trotz vielfältiger Zusagen und Hoffnungen sind wir letztendlich zu zweit in Pescara. Eine internationale Gruppe war schon vor Monaten von Brüssel aus nach Athen aufgebrochen. In den nächsten Tagen werde ich diese „Reise“ noch einmal auferstehen lassen. Versäumtes Nachholen, bis dann im November 2013 die nächste Solidaritätsaktion in Athen startet.IMG_0318

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Der Widerstand wird auf der Halbinsel Chalkidi imm größer…….


Der Widerstand wird auf der Halbinsel Chalkidi imm größer……..

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